// Dankeschön! - Ich hoffe das reicht, PPs sind leider nicht so meine Stärke...
Matilda schaffte es nicht so recht, ihren entsetzten Gesichtsausdruck zu verbergen. War das ein schlechter Scherz? Oder ein Traum? Sie wollte nicht wahrhaben, dass ihr neuer Anwaltsgehilfe mit ein paar Telefonaten fast den ganzen Fall zerstört hätte. Seit Wochen - nein, Monaten, arbeitete ihre Kanzlei daran, im Fall Harrison vs. Harrison einen Sieg zu erreichen und dem jungen Vater das Sorgerecht für seinen Sohn zu beschaffen. Andere Anwälte hätten schon vor langer Zeit aufgegeben, aber nicht Matilda. Nein, sie gab nicht einfach so auf. Sie gab alles in ihrer Macht stehende, um Gerechtigkeit walten zu lassen, auch wenn es bedeutete, dass sie wieder einmal mehr Überstunden machte, als ihr lieb war. Aber sie glaubte nun mal daran, dass das Rechtssystem noch dafür da war, die Unschuldigen zu beschützen und besonders beim Familienrecht im Sinne des Kindes zu handeln. Sie hatte zwar selber keine Kinder, aber dafür ein ziemlich enges Verhältnis mit den Kindern ihrer großen Schwester. Sie konnte sich nicht vorstellen, sie aus ihrem Leben verschwinden zu sehen und sie war nur die Tante.
"Verdammt, Pritchett, rufen Sie Mr. Harrison an. Er soll noch einmal herkommen. Und sorgen Sie dafür, dass sie den Schaden wieder gut machen, den sie angerichtet haben. Lassen Sie sich von Anna helfen, sonst machen Sie es noch schlimmer." Ihre Sekretärin hatte ein gutes Händchen dafür, eine schlechte Wortwahl zu überspielen oder sonstige Fehler auszubügeln. Deshalb war sie auch Matildas älteste Angestellte. Die blonde Anwältin brauchte jedoch erst mal eine Pause. Und jemanden, bei dem sie sich über inkompetente Mitarbeiter beschweren konnte. Zum Glück war das Restaurant der Paxtons nur wenige Gehminuten von ihrer Kanzlei entfernt und sie war sich sicher, dass sie ihren besten Freund dort zu dieser Zeit anfinden würde. Vor dem Gebäude ihres Büros zündete sie sich erst mal eine Zigarette an - die brauchte sie jetzt dringend - und rauchte diese schnell auf dem Weg zu Deans Restaurant. Dort angekommen wedelte sie noch schnell den Rauch weg und hoffte, dass er nicht mitbekam, dass sie nicht wirklich mit dem Rauchen aufgehört hatte. Hatte sie ihm das nicht noch die Woche zuvor versprochen? Naja, es war ja nicht das erste Mal.
"Hey, Mr. P. Dean da?" fragte sie Mr. Paxton, Deans Großvater, als sie den dunkelhaarigen jungen Mann nicht auf den ersten Blick sah. Mit einem Schmunzeln deutete Mr. P Richtung Büro und Matilda bahnte sich ihren Weg durch die Tische. Ohne zu klopfen, betrat sie dann das Büro ihres besten Freundes und ließ sich auf der erst besten Oberfläche nieder, die sie sah. "Oh Gott, du glaubst nicht, wie inkompetent manche Leute sind. Manchmal frag ich mich, wie Pritchett sein LSAT bestanden hat. Oder wie er die ersten zwei Jahre Uni überlebt hat."